Im Zuge der weltweiten Klimakrise mobilisieren Demonstrationen für den Klimaschutz weiterhin enorm viele Menschen in Deutschland und weltweit. Nur wenige Tage nach Beginn der aktuellen Weltklimakonferenz in Glasgow versammelten sich Zehntausende, um auf die unzureichenden Maßnahmen und politischen Versäumnisse aufmerksam zu machen. Aktivistinnen und Aktivisten verschiedener Generationen und Organisationen erhoben ihre Stimmen und forderten von Politik und Gesellschaft mehr Engagement und konkrete Pläne für eine nachhaltige Zukunft. Die Bewegungen Fridays for Future, Greenpeace, BUND, Attac Deutschland, Germanwatch, Robin Wood, Extinction Rebellion Deutschland, Naturfreunde Deutschlands, Deutscher Naturschutzring und das Umweltinstitut München zählen zu den führenden Akteuren, die diese Mobilisierung maßgeblich unterstützten. Angesichts drohender Klimakatastrophen und der drängenden Herausforderungen bringt die Demonstration nicht nur Forderungen, sondern auch vielfältige gesellschaftliche Gruppen zusammen – von Landwirten, Gewerkschaften und religiösen Gemeinschaften bis hin zu rassismuskritischen und indigenen Organisationen. Diese breite Unterstützung unterstreicht die Dringlichkeit, mit der der Klimaschutz in den Mittelpunkt politischer Diskussionen gerückt werden muss, gerade im Vorfeld wichtiger Wahlen und globaler Konferenzen.
Die Großdemo für Klimaschutz in Glasgow: Zeichensetzung und Forderungen
Die Großdemonstration in Glasgow, die kurz nach Beginn der Weltklimakonferenz stattfand, wurde zu einem eindrucksvollen Symbol des weltweiten Engagements für den Klimaschutz. Zehntausende Menschen aus unterschiedlichsten gesellschaftlichen Schichten fluteten die Straßen der schottischen Metropole und machten gemeinsam deutlich, dass die vorhandenen Klimapläne der Staaten bei weitem nicht ausreichen, um die Erderwärmung auf unter 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Die Begrenzung der globalen Erwärmung gilt als Schlüsselfaktor, um katastrophale ökologische und soziale Folgen zu vermeiden.
In einem imposanten Marsch durch die Innenstadt endete die Demonstration mit einer Kundgebung auf dem George Square. Dort hielt unter anderem die schwedische Aktivistin Greta Thunberg eine Rede, die weltweit als Sprachrohr der Fridays for Future-Bewegung gilt. Auch Vanessa Nakate aus Uganda, eine international anerkannte Befürworterin von Klimagerechtigkeit, kritisierte mit Nachdruck die geringe Ambition der Staats- und Regierungschefs: Trotz unterschriebener Abkommen reiche das Engagement nicht aus, um den notwendigen Wandel einzuleiten.
Die Demonstration war Teil eines globalen Aktionstags. Rund 200 Städte weltweit meldeten Kundgebungen mit geschätzten Hunderttausenden Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Die Vielfalt der Teilnehmer zeigte sich auch in Glasgow: Landwirte, Gewerkschaften, Religionsgemeinschaften, antirassistische Gruppen, indigene Völker und lokale Initiativen gingen gemeinsam für ein gemeinsames Ziel auf die Straße. Ein Highlight folgte am Tag darauf mit einer weiteren Großkundgebung, die mehr als 100.000 Menschen anziehen sollte und neben Thunberg und Nakate weitere prominente Sprecher wie den schottischen Rapper Loki präsentierte.
- Datum der Großdemo: Kurz nach Beginn der Weltklimakonferenz 2025
- Teilnehmerzahl in Glasgow: Zehntausende, an zwei Tagen insgesamt über 100.000
- Globale Reichweite: Über 200 Städte weltweit, Hunderttausende Teilnehmer
- Beteiligte Gruppen: Fridays for Future, Landwirte, Gewerkschaften, indigene Gemeinschaften, antirassistische und religiöse Gruppen

| Aktion | Ort | Teilnehmer (gerundet) | Hauptakteure | Besondere Merkmale |
|---|---|---|---|---|
| Großdemo | Glasgow, George Square | über 10.000 | Greta Thunberg, Vanessa Nakate, Lokale Gruppen | Breite gesellschaftliche Beteiligung |
| Zusätzliche Protestaktion | Glasgow Innenstadt | ca. 100.000 | Fridays for Future, Indigene Gruppen | Vielfältige künstlerische Aktionen |
Vielfältige Protestformen rund um die Klimakonferenz: Kreativität und Nachdruck
Die Proteste am Rande der Klimakonferenz zeichneten sich durch eine breite Palette kreativer und ausdrucksstarker Aktionen aus. Aktivistinnen und Aktivisten nutzten soziale Theaterformen, Symbolik und politische Satire, um auf die Dringlichkeit der Krise aufmerksam zu machen. Eine Gruppe namens Ocean Rebellion demonstrierte beispielsweise als überlebensgroße, blutige Fische, die die Verschmutzung der Weltmeere symbolisieren.
Weitere Proteste spielten mit popkulturellen Motiven: Riesige Figuren aus der Pokémon-Welt wurden verwendet, um ein Ende der Kohleverstromung zu fordern – speziell auch in Japan. Manche Demonstrierende verkleideten sich als prominente Staatsoberhäupter wie Boris Johnson, Wladimir Putin oder Angela Merkel. Sie inszenierten Szenen im Stil der Serie „Squid Game“, um die tödlichen Risiken und Spiele mit dem Planet zu verdeutlichen, die in der Klimapolitik häufig praktiziert werden.
Die kreative Vielfalt zeigte sich auch in der Kritik an der Klimakonferenz selbst: Greta Thunberg bezeichnete das Treffen als „Greenwashing-Festival des globalen Nordens“, da viele Stimmen aus besonders betroffenen Regionen des globalen Südens kaum Gehör fanden. Diese visuelle und symbolische Ausdrucksform der Proteste erhöht die Aufmerksamkeit in Medien und Gesellschaft erheblich und unterstreicht die Notwendigkeit eines radikalen Umdenkens.
- Kreative Protestaktionen: Lebensgroße blutige Fische als Symbol für verschmutzte Meere
- Popkultur als Protestmittel: Pokémon-Figuren fordern Kohleausstieg
- Politische Satire: Corona- und Klimagründer als Squid Game-Charaktere
- Kritik am Greenwashing: Stimmen des globalen Südens werden benachteiligt

| Protestform | Beschreibung | Ziel | Symbolik |
|---|---|---|---|
| Ocean Rebellion Kostüme | Blutige Fischkostüme symbolisieren Todesursachen durch Verschmutzung | Aufmerksamkeit für Meeresverschmutzung | Blut auf Fischkörpern als Zeichen der Bedrohung |
| Popkultur-Installationen | Pokémon-Figuren fordern schnelles Ende von Kohleverstromung | Kohleaustieg forcieren | Popkulturelle Bekanntheit nutzt Reichweite |
| Politische Verkleidungen | Demonstranten als politische Figuren inszenieren Klimaspiel | Kritik an Mächtigen | Spiel „Squid Game“ symbolisiert gefährliches „Spiel mit dem Planeten“ |
Klimaschutz in Deutschland: Demonstrationen, Forderungen und Wahlkampf 2025
Während in Glasgow große internationale Bühne das Klima dominierte, mobilisierten auch deutsche Städte eine beeindruckende Anzahl von Demonstrierenden trotz winterlicher Bedingungen. Kurz vor der Bundestagswahl 2025 war es der Fridays for Future-Bewegung ein besonderes Anliegen, den Klimaschutz als zentrales Thema in die öffentliche Debatte zu rücken. Mehrere zehntausend Menschen beteiligten sich bundesweit an Protesten, wobei in München rund 2.000 Teilnehmer am Königsplatz zusammenkamen. Die Veranstalter sprachen sogar von etwa 3.100 Personen.
Wegen eines Anschlags, der kurz zuvor für Betroffenheit sorgte, wurde der geplante Demonstrationszug abgesagt. Stattdessen fand eine stille Kundgebung mit Gedenkminuten und Redebeiträgen von Betroffenen und Unterstützern statt. Dabei wurde sowohl der Opfer gedacht als auch der Einsatz der Helfer gewürdigt. Trotz gedrückter Stimmung unterstrich die Rede von Fridays for Future-Sprecherin Clara Reemtsma die Bedeutung des Themas Klimaschutz im Wahlkampf. Sie kritisierte, dass das Thema dem öffentlichen Interesse nicht angemessen entspreche und forderte klare Maßnahmen zum bezahlbaren Klimaschutz, darunter einen konsequenten Gasausstieg bis 2035.
- Teilnehmerzahlen: München: ca. 2.000-3.100, Augsburg: 1.000, Würzburg: 1.200-2.000, Nürnberg: 300
- Weitere Städte mit Protesten: Regensburg, Ingolstadt, Fürth, Neu-Ulm, Passau
- Größte Kundgebung: Berlin, ca. 8.000 Teilnehmer
- Stimmung: Gedrückt nach Anschlag, dennoch entschlossen
- Forderungen: Konkrete Klimapläne, bezahlbarer Klimaschutz, Gasausstieg bis 2035
| Stadt | Teilnehmerzahl (Polizei) | Teilnehmerzahl (Veranstalter) | Art der Veranstaltung | Besonderheiten |
|---|---|---|---|---|
| München | 2.000 | 3.100 | Stille Kundgebung | Absage Demo wegen Anschlag, Gedenken der Opfer |
| Augsburg | 1.000 | 1.000+ | Demonstration | Friedlicher Protest |
| Würzburg | 1.200 | 2.000 | Demonstration | Hoher Zulauf |
| Nürnberg | 300 | Unbekannt | Demonstration | Verkehrsbeeinträchtigungen |
| Berlin | 8.000 | Unbekannt | Großkundgebung | Größte Versammlung bundesweit |
Die Rolle der Umweltorganisationen beim Klimaschutz
Verschiedene Umweltorganisationen spielen eine zentrale Rolle bei der Förderung des Klimaschutzes in Deutschland und international. Organisationen wie Greenpeace, der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Attac Deutschland, Naturfreunde Deutschlands, Deutscher Naturschutzring, Germanwatch, Robin Wood, das Umweltinstitut München und Extinction Rebellion Deutschland sind nicht nur bei der Mobilisierung von Demonstrationen maßgeblich beteiligt, sondern engagieren sich ebenso in der politischen Lobbyarbeit, Bildungsarbeit und Forschung.
Sie tragen wesentlich dazu bei, das öffentliche Bewusstsein zu schärfen, indem sie umfassende Informationen zu den Auswirkungen der Erderwärmung bereitstellen und den Druck auf die politischen Entscheidungsträger erhöhen. Darüber hinaus kooperieren sie mit internationalen Partnern, um globale Strategien zu entwickeln und gemeinsame Standards für nachhaltige Energiepolitik und Umweltschutz zu setzen.
- Greenpeace: Kampagnen für Meeresschutz und erneuerbare Energien
- BUND: Lokale und bundesweite Umweltschutzprojekte
- Attac Deutschland: Fokus auf soziale Gerechtigkeit und Klimapolitik
- Naturfreunde Deutschlands: Förderung naturnaher Erholung und nachhaltiger Tourismus
- Deutscher Naturschutzring: Verband von Naturschutzorganisationen
- Germanwatch: Forschung und Lobbyarbeit zu Klimarisiken
- Robin Wood: Direkte Aktionen gegen Umweltzerstörung
- Umweltinstitut München: Unabhängige Umweltforschung und Bildung
- Extinction Rebellion Deutschland: Zivilgesellschaftlicher Druck durch gewaltfreie Aktionen
| Organisation | Arbeitsfelder | Beispiele für Aktivitäten | Wirkung |
|---|---|---|---|
| Greenpeace | Meeresschutz, erneuerbare Energie | Proteste, Studien, Kampagnen | Hohe mediale Aufmerksamkeit |
| BUND | Naturschutz, Bildung | Projektarbeit, politische Lobbyarbeit | Breite Basis in Deutschland |
| Attac Deutschland | Soziale Gerechtigkeit, Klimapolitik | Veranstaltungen, Publikationen | Verbindung von Umwelt- und Sozialthemen |
| Extinction Rebellion Deutschland | Ziviler Ungehorsam, Protestaktionen | Blockaden, Demonstrationen | Erhöhte öffentliche Wahrnehmung |
Zusammenarbeit und Herausforderungen
Die Zusammenarbeit dieser Organisationen ermöglicht es, große Proteste und Aktionen professionell zu organisieren und die Klimabewegung deutschlandweit sowie international zu vernetzen. Dennoch stehen sie vor großen Herausforderungen. Unter anderem gilt es, politische Gegenwehr, wirtschaftliche Interessen von fossilen Industrien und gesellschaftliche Spaltung zu überwinden, um Effektivität und Kontinuität sicherzustellen.
Nicht zuletzt sind Ressourcen für Bildung und Öffentlichkeitsarbeit sowie die Gewinnung junger Menschen für den Klimaschutz entscheidend, um langfristig Wandel zu bewirken. Trotz steigender Bedrohungen bleibt der Optimismus der Organisationen stark – getragen von der Kraft aktiven Handelns der Bürgerinnen und Bürger.
Perspektiven und Herausforderungen für den Klimaschutz nach Großdemonstrationen
Die großen Demonstrationen für mehr Klimaschutz, wie sie 2025 in Glasgow und bundesweit stattfanden, bekräftigen die Forderung nach schnelleren, konkreteren und gerechten Maßnahmen. Die politischen Verantwortlichen stehen unter erheblichem Druck, da die aktuellen Klimapläne viele Experten als unzureichend kritisieren. Im globalen Kontext sorgt die Diskrepanz zwischen Klimaambitionen des globalen Nordens und der Lebenswirklichkeit des globalen Südens für zusätzliche Spannungen.
Wichtig sind vor allem:
- Konkrete und verbindliche Klimaziele, die nicht nur in Sonntagsreden, sondern im Alltag umgesetzt werden.
- Soziale Gerechtigkeit, um den Wandel für alle Bevölkerungsgruppen annehmbar zu gestalten.
- Internationale Kooperation, die auch den Stimmen marginalisierter Länder mehr Gewicht gibt.
- Förderung erneuerbarer Energien und Ausstieg aus fossilen Brennstoffen im gesetzlich festgelegten Zeitrahmen.
- Bildung und Sensibilisierung, damit jede und jeder die Zusammenhänge der Klimakrise versteht und persönliche Verantwortung übernehmen kann.
| Herausforderung | Beschreibung | Notwendige Maßnahmen | Erwartung an Politik |
|---|---|---|---|
| Unzureichende Klimapläne | Derzeitige Pläne führen zu 2,7 Grad Erwärmung | Ambitionierte, verbindliche Ziele setzen | Konsequente Umsetzung und Kontrolle |
| Globale Ungleichheit | Nord-Süd-Konflikte bei Klimafragen | Mehr Mitspracherecht für den globalen Süden | Faire internationale Abkommen |
| Soziale Akzeptanz | Akzeptanzprobleme bei Klimamaßnahmen | Soziale Ausgleichsmaßnahmen | Inklusive Politikgestaltung |
| Fossile Abhängigkeiten | Langjährige Strukturen von Kohle, Öl, Gas | Gesetzliche Ausstiegsszenarien | Strenge Regulierung und Förderung |
Angesichts dieser Herausforderungen bleibt die Rolle der Zivilgesellschaft und aktiven Bürgerinnen und Bürger essenziell. Großdemonstrationen haben gezeigt, wie stark das Bedürfnis nach einem nachhaltigen Wandel ist, doch der Weg dahin erfordert politische Entschlossenheit und gesellschaftlichen Zusammenhalt gleichermaßen.
Häufige Fragen zur Großdemo für Klimaschutz
- Wie viele Menschen haben an der Großdemo in Glasgow teilgenommen?
Über 100.000 Menschen an zwei aufeinander folgenden Tagen, unterstützt von Hunderttausenden weltweit. - Welche Organisationen waren an der Mobilisierung beteiligt?
Unter anderem Fridays for Future, Greenpeace, BUND, Attac Deutschland, Naturfreunde Deutschlands, Deutscher Naturschutzring, Germanwatch, Robin Wood, Umweltinstitut München und Extinction Rebellion Deutschland. - Was sind die Hauptforderungen der Demonstrierenden?
Ambitionierte Klimaziele mit verbindlichen Maßnahmen, sozial gerechter Wandel, Kohle- und Gasausstieg, globale Klimagerechtigkeit und mehr Mitsprache für marginalisierte Länder. - Wie reagiert die Politik auf diese Demonstrationen?
Es gibt einerseits Dialogbereitschaft und angekündigte Maßnahmen, andererseits viele Kritiken wegen fehlender Umsetzung und unzureichender Pläne. - Welche Bedeutung haben solche Demonstrationen langfristig?
Sie erhöhen den Druck auf Entscheidungsträger, schärfen das öffentliche Bewusstsein und stärken die Vernetzung der Klimabewegung.



